Ladestationen für Elektro-PKW werden zum Standortvorteil für Kommunen. Das Onlineportal emobilitaet.online vermeldete mit Bezug auf das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), dass im September 2021 insgesamt 33.655 Elektro-Pkw neu zugelassen wurden. „Das entspricht einem Anteil von 17,1 Prozent am Gesamtmarkt – der nächste neue Rekordwert und ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von 58,8 Prozent.“ Die Zahlen bedeuten, dass erstmals mehr Vollstromer als Dieselfahrzeuge zugelassen wurden.

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Gleichzeitig vermeldet Statista, ein führender Anbieter für Markt- und Konsumentendaten, einen neuen Rekordwert bei der Anzahl der Ladestationen für Elektroautos. So lag im vierten Quartal des Jahres 2021 die Anzahl der Ladestationen in Deutschland bei rund 25.500. Im Vorjahresquartal waren es etwa 21.400. Das dichteste Netz an Ladestationen findet sich laut Statista im Bundesland Hamburg. Bei den Flächenländern könne Baden-Württemberg die höchste Dichte an Ladestationen vorweisen.

Drei Tatsachen lassen sich aus den Meldungen ablesen:

  • Der Trend zur Elektromobilität und Vollstromern ist nicht mehr aufzuhalten
  • Die Anzahl der Ladestationen ist immer noch zu gering
  • Kommunen müssen insbesondere in den Flächenländern nachlegen, um nicht den Anschluss zu verpassen

Touristische Regionen benötigen vermehrt Ladestationen

Galten Vollstromer und Elektroautos noch bis vor wenigen Jahren als Exoten auf deutschen Straßen, werden sie zukünftig das Straßenbild bestimmen und „neue Normalität“ werden. Kommunen müssen nun aufpassen, diesen Trend nicht zu verschlafen. Die größte Sorge von Elektroauto-Käufern ist noch immer die Reichweite. Wie gut man mit dem Stromer an jedes Ziel kommt, hängt jedoch auch davon ab, wo und wie man sein Elektroauto wieder aufladen kann. das bedeutet, dass die Menschen dorthin fahren werden, wo sie die beste Infrastruktur vorfinden. Insbesondere touristische Regionen, die sich verstärkt um Gäste bemühen, müssen deshalb zwingend eine öffentliche oder halb-öffentliche Ladeinfrastruktur für die wachsenden Elektromobilität schaffen.

Eine gute Abdeckung mit Ladestationen wird zu einem entscheidenden Kriterium bei der Zielauswahl werden. Hierbei muss auch mitgedacht werden, dass die Ladezeiten für Elektroautos auch an DC-Schnellladesäulen noch immer wesentlich höher sind, als die Zeit, die ein herkömmlicher Tankvorgang benötig. So dauert ein Ladevorgang an einer öffentlichen AC-Ladestation bis zu vier Stunden, an einer öffentlichen DC-Ladestation noch immer bis zu einer Stunde. Die wachsenden Zulassungszahlen weisen Verantwortliche daraufhin, ihren Gästen und Besuchern eine ausreichende Zahl von Ladepunkten zur Verfügung zu stellen.

Wer macht das Geschäft mit Ladestationen?

Insbesondere Hotellerie-Betriebe werden auf den Trend reagieren müssen. Eine Ladestation wird sehr bald zu den „natürlichen“ Ansprüchen der Gäste gehören, genauso wie beispielsweise WLAN. An dieser Stelle wird der Markt die Situation regeln. Für Kommunen wird eine ausreichende Ladeinfrastruktur ebenso entscheidend werden wie beispielsweise Glasfaseranbindung und Mobilfunknetzabdeckung. Für Verantwortliche in Unternehmen ebenso wie in den Verwaltungen ist neben vorausschauender Planung jetzt auch Kreativität gefragt, bei der Entwicklung öffentlicher oder halb-öffentlicher Ladeinfrastrukturen – unter voller kommunaler Kontrolle oder als Joint Venture. Inzwischen können auch Ladeinfrastrukturen mit mehreren Ladepunkten ohne größere Baumaßnahmen realisiert werden, was insbesondere der Industrie die benötigte Flexibilität am eigenen Standort gibt.

Laut Dr. Guido Weißmann, Elektromobilitätsexperte bei Bayern Innovativ, rücke das Thema Elektromobilität zunehmend in den Fokus der Tourismusbranche: Dennoch sei „Urlaub unter Strom” noch nicht selbstverständlich. Einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes zufolge ist derzeit lediglich bei rund der Hälfte der befragten Mitglieder eine Ladestation für e-Autos vorhanden oder in Planung. Vielfach werden vermeintlich hohe Investitionskosten als Hindernis genannt. „Dabei liegen diese meistens unter 2.500 Euro,” so Weißmann.

Die Bundesländer reagieren auf zu wenig Ladestationen

Im Süden der Republik  beispielsweise unterstützte die bayerische Kompetenzstelle Elektromobilität  Kommunen unter anderem bei Aktivitäten im e-Tourismus – zum Beispiel mit dem Förderprogramm „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern”. Damit konnten bereits über 1.100 Ladesäulen mit über 2.000 Ladepunkten gefördert werden. Der nächste Aufruf ist für diesen Herbst geplant. Am nördlichen Ende der Republik startete Mecklenburg-Vorpommern im April 2021 das Förderprogramm „Ladeinfrastruktur vor Ort“. Ziel des Förderprogramms ist es, den Aufbau von Ladestationen an attraktiven Zielorten des Alltags zu beschleunigen: vor Supermärkten, Hotels, Restaurants und kommunalen Einrichtungen wie etwa Schwimmbädern.

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Haben Sie noch weitere Fragen zu Ladestationen oder zu Ladeinfrastrukturen? Bitte nutzen Sie unsere Kontaktmöglichkeiten. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite.

Mit sonnigen Grüßen

Ihr Team von r.con energy